Ist unser Leben der Traum eines anderen? Ein Kommentar
Jeden Morgen klingelt der Wecker und man wünscht sich, weiter schlafen zu können, doch der Alltag ruft. Pflichten wollen erfüllt werden. Los geht’s zur Schule oder Arbeit – aber ist dir eigentlich bewusst, dass andere sich dein Leben nur erträumen können?
Von Johanna Clooth und Ashley Bavuidi
Wir haben die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Viele von uns haben sogar die Wahl, ein Studium oder eine Ausbildung nach dem Abitur zu machen und sind nicht des Geldes wegen gezwungen, direkt arbeiten zu gehen. Dadurch haben einige Personen später die Option, genügend Geld zu verdienen, um sich ein Dach über dem Kopf und ausreichend Nahrungsmittel leisten zu können. Aber kennst du das – du kommst von einem anstrengenden Schultag nach Hause und deine Eltern haben Erbsensuppe gekocht, darauf hast du so gar keine Lust. Weißt du aber, dass viele Menschen Zugriff auf nur sehr wenig bis zu keiner Nahrung haben? Sie können sich auch nicht aussuchen, was sie essen wollen, sondern müssen auf das zurückgreifen, was sie gerade haben. Doch nicht nur mit der Nahrung verhält es sich so, sondern auch mit dem viel wichtigeren Gut Wasser. Nach spätestens fünf Tagen ohne Wasser treten beim Menschen Schäden auf, die kaum mehr rückgängig zu machen sind. In vielen Gebieten müssen die Menschen kilometerweit laufen, um nur einen einzigen Eimer Wasser zu beschaffen. Also solltest du, auch wenn es mal nicht dein Lieblingsgericht gibt, die verfügbaren Speisen und Getränke wertschätzen. Jedoch ist unser jetziges Leben nicht nur der Traum anderer, sondern auch unser eigener. Denn die meisten von uns werden auf diese Zeit zurückschauen und erkennen, wie viele Möglichkeiten und Vorzüge man in seinem Leben genossen hat. Ein Beispiel dafür ist das Lesen. Während man in seiner Schulzeit das Lesen eventuell als anstrengend und unnütz empfand, wünscht man sich die guten Augen und die Konzentrationsfähigkeit von damals zurück. So verhält es sich auch mit unserem Körper. Viele ältere Menschen sagen, dass sie gerne die Beweglichkeit ihrer Jugend zurückgewinnen würden. Während sie früher im Sportverein zu den Schnellsten gehörten, leben sie jetzt im Heim und können schwerlich einen Spaziergang tätigen. Ebenfalls hört man oft Dinge wie: „Wenn du wüsstest, wie ich früher aussah.“ Jetzt machst du dir vielleicht Sorgen wegen einem Pickel an der Stirn oder Augenringen, doch später wirst du erkennen, dass all das unwichtig war und dir dein damaliges Aussehen zurückwünschen. Was später auch unwichtig erscheinen wird, ist der kleine Konflikt mit deinen Eltern oder deinen Geschwistern. Je älter man wird, desto mehr Familienmitglieder verliert man und mit jedem Verlust wird einem die Wichtigkeit der Familie bewusster. Also sollte jeder die Zeit mit seiner Familie wertschätzen und jeden gemeinsamen Moment genießen. Heute erscheinen die Probleme wie große Berge, die es zu erklimmen gilt. Aber in der Zukunft werden wir darauf zurückblicken und uns unser damaliges Leben zurückwünschen. Also vergesst nie, dass es Menschen gibt, die sich unsere Leben nur erträumen können. Wir leben den Traum anderer und den Traum unseres zukünftigen Ichs.