Phänomen „BookTok“: Lesen ist wieder in
Auf diesem Bild ist ein „TikTok“-Regal der Buchhandlung Idea in Eupen zu sehen. Foto: Johanna Clooth
Von Johanna Clooth und Ashley Bavuidi
Viele von euch werden bestimmt schon einmal von „BookTok“ oder „BookTube“ gehört haben. Dabei handelt es sich um kurze Videos auf TikTok oder YouTube, in denen eine Person ein Buch vorstellt, das sie gelesen hat und dieses entweder empfiehlt oder davon abrät, es zu lesen.
Unter dem Hashtag #BookTok präsentieren TikTok-Nutzer ihre Buchempfehlungen. Einige Promis, die eine Leidenschaft zum Lesen haben, haben den Trend ausgelöst. Sie teilten ihre Leseerfahrungen mit ihren Followern und dadurch wird jetzt wieder mehr gelesen als gestreamt.
Statt der bisher bekannten trockenen Rezensionen werden jetzt kreative Videos online gestellt. Sogar im Buchhandel lässt sich diese Entwicklung bemerken. Die Buchhandlungen und Verlage haben sich dem neuen Trend angepasst und Orte geschaffen, in denen die empfohlenen Bücher von TikTok zu finden sind. Bücher werden damit beworben, dass sie beliebt auf BookTok sind und dort viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem werden andere Zielgruppen mit der neuen Auswahl angesprochen. Viele Menschen greifen, wegen der Videos, auf diese Art Bücher zurück – und für alle sind Colleen Hoover, Sarah Sprinz und Lena Kiefer ein Begriff.
Menschen, die zuvor ihre Zeit nicht gerne mit Lesen verbrachten, werden durch den Trend darauf aufmerksam gemacht, wie interessant es sein kann, in die Welt der Bücher einzutauchen. Und nicht nur „Young-Adult“-Bücher gewinnen an Aufmerksamkeit, sondern sogar Klassiker wie Franz Kafka finden sich in den kurzen Videos wieder. Ein Autor aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts begeistert plötzlich Jugendliche, und die vorher eher in der Schule gelesenen Texte werden zur gern gelesenen Heimlektüren.