Sicherheit: Polizei setzt in der Eifel Überwachungskameras zur Verbrechensbekämpfung ein
2019 gab es eine große Einbruchswelle in der Eifel. Die Polizei hat daraufhin viele Zusatzkontrollen durchgeführt, wobei Kosten von rund 300.000 Euro für Überwachungen und 160.000 Euro für Zusatzermittlungen entstanden. Außerdem fehlten die Polizisten, die bei den Zusatzermittlungen eingebunden waren, an anderer Stelle. Um Einbrüche zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken, wurden inzwischen insgesamt sechs ANPR-Kameras angeschafft.
Die Standorte wurden nicht pro Gemeinde verteilt, sondern so ausgesucht, dass die bestmögliche Abdeckung in der gesamten Polizeizone gewährleistet werden konnte. Bei der Festlegung der Standorte hat sich die Polizeizone Eifel auch mit den Kollegen der Polizeidienste in der Umgebung abgesprochen. Bevor sie eingesetzt wurden, mussten die Standorte noch vom Gemeinderat der jeweiligen Gemeinde bestätigt werden. Zudem nutzen die Polizeizonen die an der jeweiligen Zonengrenze liegenden Kameras gemeinsam.
ANPR-Kameras sind spezielle Sicherheitskameras, die Fahrzeugkennzeichen erkennen und erfassen. Dabei werden die Filme nicht dauernd live angesehen, sondern nur bei Bedarf und für eine spezielle Zeitspanne den Beamten im Rahmen ihrer gesetzlichen Befugnisse zur Verfügung gestellt. Außerdem kontrolliert die ANPR-Kamera, ob das Fahrzeug versichert ist und ob es seine technische Kontrolle durchlaufen hat. Denn seit einiger Zeit verschickt die Behörde die Aufforderung nicht mehr per Post, und der Fahrzeughalter muss selbst an das Ablaufdatum denken und fristgerecht zur technischen Kontrolle vorfahren. Wenn das Auto nicht versichert ist, erhält der Fahrer ein Bußgeldbescheid.
Die Polizei und Gemeindeverantwortlichen verweisen auf einige positive Auswirkungen. Seit 2020 sank demnach die Einbruchsrate kontinuierlich. „Die Polizei hat in den letzten sechs bis acht Monaten alle Einbrüche aufgedeckt, das war früher undenkbar. Da kann ich nur sagen: Ziel erreicht“, lobt Marion Dhur, die Bürgermeisterin von Burg-Reuland.
Nach Straftaten, bei denen ein Fahrzeug genutzt wurde, konnte bei rund der Hälfte der Fälle das Fahrzeug mit Hilfe der Kameras identifiziert werden. So wurden z.B. die Statuendiebstähle in Aldringen/Maldingen und ein Traktordiebstahl in Born mit Hilfe der Daten der ANPR-Kameras aufgedeckt. Vor Gericht sind diese Daten auch anerkannt. Ein weiterer Erfolg sind einige Festnahmen von international gesuchten Personen im Rahmen von Kindesentführung und XCT-Drogenlaboren.
In der Eifel stehen weitere Kameras mit anderen Funktionen: In Amel, Medell und in Zukunft auch in Oudler-Lengeler wird mit Abstandsmessgeräten die Geschwindigkeit kontrolliert. Auf Hohenbusch kontrolliert eine weitere Kamera, ob Lkw die Straßenmaut gezahlt haben, da die viel befahrene Straße N62 als Zubringerstraße mautpflichtig ist. Das langfristige Ziel der Polizei ist, Kameras aufzustellen, die alle drei Funktionen vereinen, um einen „Kamerawald“ zu vermeiden.
Kim Sarlette