29. April 2025
PDS Eupen

Ein Sieg im Schatten des Ukrainekriegs

Von Luis Umari und Antoine Hébette

Am 20. und 23. März stand für die belgische Fußballnationalmannschaft ein richtungsweisendes Spiel in der Nations League an. Im Stade de la Nueva Condomina in Murcia und dann im Rückspiel in der Cegeka Arena in Genk trafen die Roten Teufel auf die Auswahl der Ukraine.

Nach einer 1:3-Niederlage im Hinspiel stand Belgien unter Druck und benötigte einen Sieg mit mindestens drei Toren Unterschied, um den Verbleib in der A-Liga der Nations League zu sichern. Dank einer herausragenden Leistung, insbesondere von Stürmer Romelu Lukaku, gelang den Roten Teufeln ein überzeugender 3:0-Erfolg, der den Klassenerhalt sicherte. Die Begegnungen fanden vor dem Hintergrund des fortwährenden Ukrainekrieges statt, dessen Auswirkungen längst nicht nur die politische, sondern auch die sportliche Welt erschüttern.

Der anhaltende Konflikt in der Ukraine überschattete die Nations-League-Duelle derart, dass die ukrainische Nationalmannschaft ihr Heimspiel nicht zuhause bestreiten konnte. Wie ist die aktuelle Kriegslage?Russische Streitkräfte haben kürzlich mehrere Dörfer in der Region Kursk zurückerobert, mit dem Ziel, ukrainische Truppen einzukesseln. Gleichzeitig bereiten sich ukrainische und US–amerikanische Offizielle auf Gespräche in Saudi-Arabien vor, um mögliche Friedenslösungen zu finden. Die Entscheidung der USA, militärische Hilfen für die Ukraine auszusetzen, hat die Verteidigungsfähigkeit des Landes beeinträchtigt. Diese Entwicklung könnte Russland ermutigen, seine militärischen Aktivitäten auszuweiten, was nicht nur die Ukraine, sondern auch andere europäische Länder betrifft.

Zurück zum sportlichen Geschehen: Die ukrainische Nationalmannschaft beendete ihre Gruppe in der B-Liga der Nations League als Zweiter hinter Tschechien. Mit acht Punkten aus sechs Spielen zeigten sie solide Leistungen. In der FIFA-Weltrangliste rangiert die Ukraine auf Platz 25, während Belgien den sechsten Platz belegt.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams endete während der Europameisterschaft 2024 torlos. Die Playoff-Spieleversprachen daher große Spannung, zumal beide Mannschaften den Verbleib in ihrer jeweiligen Liga anstrebten. Belgiens sportliche Ausgangslage war klar: Das Jahr 2024 verlief enttäuschend. Mit nur 16 von 42 möglichen Punkten war es das schlechteste Jahr seit 15 Jahren. Siege gelangen nur gegen Montenegro, Luxemburg, Rumänien und Israel. In der Nations League belegte Belgien in seiner Gruppe den dritten Platz hinter Frankreich und Italien. Um den Abstieg in die B-Liga zu vermeiden, mussten die Roten Teufel in den Playoffs gegen die Ukraine bestehen. Die schwachen Leistungen führten in der Zwischenzeit zur Trennung von Trainer Domenico Tedesco. Unter dem neuen Coach Rudi Garcia soll die Wende kommen.

Neben den sportlichen Herausforderungen sieht sich Belgien auch mit internen Unstimmigkeiten konfrontiert: Stammtorhüter Koen Casteels zog sich aus der Nationalmannschaft zurück, nachdem Thibaut Courtois seine Rückkehr angekündigt hatte. Courtois hatte zuvor aufgrund von Differenzen mit dem ehemaligen Trainer Tedesco die Mannschaft verlassen. Casteels kritisierte die Bevorzugung Courtois und betonte die Notwendigkeit einer Gleichbehandlung innerhalb des Teams.

Fazit: Das Nations-League-Duell zwischen Belgien und der Ukraine war weit mehr als nur ein sportliches Ereignis. Es stand im Schatten eines andauernden Konflikts, der nicht nur Europa in Atem hält. Mit dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen die Ukraine sicherte sich die belgische Nationalmannschaft den Verbleib in der A-Liga. Während sich die Roten Teufel auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten, bleibt die Hoffnung, dass sich auch die politische Situation in der Ukraine stabilisiert und Friedenslösungen beziehungsweise Kompromisse gefunden werden. Weiterhin sollte der Sport in Zukunft in diesen turbulenten Zeiten als verbindendes Element wirken und den Menschen Momente der Freude und des Zusammenhalts schenken.

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