Zukunft des Finanzmarkts oder reine Spekulation? Was es mit Kryptowährungen auf sich hat
Von Mäelys Heugna
Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen sind in den letzten Jahren äußerst beliebt geworden. Obwohl sie von einigen Experten als „bahnbrechende Innovation“ bezeichnet werden, warnen andere vor dieser riskanten Spekulation. Doch was steckt wirklich hinter Kryptowährungen?
2009 wurde die erste Kryptowährung namens Bitcoin von Satoshi Nakamoto geschaffen. Ob der Name aber eine Person oder nur ein Pseudonym ist, bleibt nach wie vor unbekannt. 2017 erlebte Kryptowährung einen Boom mit dem finanziellen Durchbruch von Bitcoin. Viele Investoren stiegen ein und machten um 2020 besonders viel Geld, als Bitcoin ein neues Allzeithoch erreichte.
Aufgrund ihres schnellen Wachstums und der hohen Gewinne wecken Kryptowährungen das Interesse vieler Menschen, denen die Funktionsweise jedoch unbekannt bleibt. Ist dieses digitale Geld so perfekt wie es scheint? Eine Kryptowährung ist eine digitale oder virtuelle Währung, basierend auf mathematisch verschlüsselte Daten. Sie existieren nur im virtuellen Raum, können meist aber in reale Währungen umgetauscht werden.
Es gibt keine zentrale Institution wie eine Bank und ist stattdessen mit einem digitalen Kassenbuch, das zahlreiche Transaktionen speichert, vergleichbar. Dieses Buch nennt man auch Blockchain, eine fälschungssichere Datenbank. Finanzspekulation mit Kryptowährungen bezeichnet den Kauf und Verkauf von digitalen Assets mit dem Ziel, kurzfristig Gewinne zu erzielen.
Die Idee hinter Kryptowährungen ist die Unabhängigkeit von Banken und Regierungen. Durch dieses dezentrale System fallen keine Gebühren an. In Zeiten von wirtschaftlicher Instabilität ist das von Vorteil, da Kryptowährungen theoretisch nicht von politischen Ereignissen oder Inflation beeinflusst werden. Außerdem werden die Transaktionen von keiner Institution überwacht oder beeinflusst, sind komplett privat und anonymisiert.
Diese Transaktionen sind schnell und günstig, auch bei internationalen Zahlungen, da sie weltweit gültig sind und nicht erstmals in die Landeswährung umgewandelt werden müssen. Digitale Währungen befürworten auch Chancengleichheit, denn sie ist unabhängig von dem Wohnort, anders als bei einigen Aktien.
Leider ist es nicht so einfach wie man denkt. Das Hauptproblem von Kryptowährung ist die extreme Volatilität. Der Kurs kann innerhalb von wenigen Stunden beträchtlich schwanken, was zu den sehr hohen Gewinnen aber manchmal auch Verlusten führt. Für langfristige Investoren ist das also unvorteilhaft.
Das liegt teilweise daran, dass diese Anlagen sogenannte Spekulationsblasen sind. Wenn viele unerfahrene Anleger auf einmal einsteigen, in der Hoffnung hohe Gewinne zu machen, werden die Preise komplett in die Höhe getrieben. Dadurch entsteht eine Spekulationsblase.
So bekommen die Kurse einen Wert, der eigentlich viel zu hoch ist. Sobald dann große Investoren verkaufen, bricht der Markt zusammen – die Blase platzt. Ein Beispiel ist der Bitcoin-Hype im Jahr 2017, als der Kurs auf 20.000 U.S Dollar stieg, nur um kurz darauf auf unter 6.000 Dollar zu stürzen.
Trotz all dieser Risiken könnten Kryptowährung in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Sie vereinfachen den bargeldlosen Zahlungsverkehr, den wir heute kennen. Denn ja, heute wird mit Bitcoin nicht nur spekuliert, sondern auch bezahlt. Unternehmen und sogar Staaten fangen an, Kryptowährungen zu akzeptieren und einige schaffen sogar ihre eigenen.
Die Frage, ob Kryptowährungen ein stabiles Zahlungsmittel oder ein Spekulationsobjekt sind, bleibt nach wie vor offen. Kryptowährungen haben das Potenzial, das System zu revolutionieren, aber sie sind nicht ohne Risiken. Anleger sollten sich bewusst sein, dass hohe Gewinne ebenso schnell in große Verluste umschlagen können. Zwei beliebte Anlagestrategie sind, Bitcoin zu kaufen und dann zu halten, um im Laufe vieler Jahre hoffentlich Gewinne zu machen.
Oder man kauft und verkauft Kryptowährungen kurzfristig, um den volatilen Phasen zu entgehen. Was wichtig ist, ist aber auf jeden Fall, eine seriöse Investment-Plattform auszusuchen.