29. April 2025
PDS Eupen

Pädagogen bald überflüssig? – Aufdeckung der Risiken durch die Nutzung von KI

Von Marvin Bosten

KI-gestützte Programme wie ChatGPT oder Deepseek sollten inzwischen jedem ein Begriff sein. Die meisten Menschen sollten realisiert haben, was diese für einen Mehrwert bringen – und dies eben auch im Bildungswesen, insbesondere für Schüler.

Jedoch ist da, wo Licht ist, auch Schatten. Überwiegen die Nachteile vielleicht doch die Vorteile und sollte man KI in der Schule eventuell verbieten? In diesem Artikel werden Ihnen die Nachteile nähergebracht.

Das größte Problem liegt vermutlich im Verlust wichtiger Kompetenzen. Wenn Schüler immer öfter KI verwenden, besteht das Risiko, dass sie basische Fähigkeiten nicht mehr ausreichend bis hin zu gar nicht trainieren. Die wichtigste Fähigkeit, die verloren geht, ist vermutlich das eigenständige Arbeiten, was zu einer Verlangsamung der Lerngeschwindigkeit führen könnte. Schüler, die auf KI-Tools wie ChatGPT oder Deepseek angewiesen sind, um Aufgaben zu lösen, zerstören möglicherweise ihre eigene Motivation, sich mit der Materie genauer zu befassen und die Lösungen eigenständig zu erarbeiten.

Dies könnte vor allem bei anspruchsvollen Aufgaben wie der Analyse von Texten oder der Arbeit an wissenschaftlicher Forschung zu einer eindimensionalen Befassung mit den Themen führen. Eigenständiges Überlegen und damit Probleme ohne Hilfe zu lösen, sind jedoch außerordentlich wichtig für die persönliche und schulische Weiterentwicklung. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist die eventuelle Ungleichheit aufgrund sozioökonomischer Vorlagen. Manche Schüler mögen es leicht haben, sich die neueste Technologie oder auch Abonnements bei verschiedensten Anbietern von Künstlicher Intelligenz zu leisten, während andere es nicht einmal wagen, davon zu träumen. Auch die Verfügbarkeit einer stabilen Internetverbindung könnte sich in ländlichen Gebieten als herausfordernd erweisen. Wenn also nun das Bildungssystem sich noch mehr auf Technologien und somit KI verlässt, könnten Kinder, die aus finanzschwachen Familien stammen, minderwertige Bildung erhalten, und somit könnte sich auch die Schere zwischen arm und reich weiter spalten. Jedoch treten nicht nur bei den Schülern Kosten auf.

Ein weiteres Problem in vielen Ländern ist der Ausbau der Infrastruktur, damit Künstliche Intelligenzen in den Unterricht implementiert werden können. Als Erstes müsste eine stabile Internetverbindung vorliegen, mit angepassten Geräten wie Laptops oder iPads, die jedem Schüler frei zur Verfügung stehen, da sonst eine Ungleichheit herrschen könnte. Im besten Fall erhält also jeder Schüler einen Laptop, den dieser bis zum Ende seiner Schullaufbahn behalten darf. Dies ist sehr kostspielig und kann für einige Schulen eine sehr große Herausforderung sein. Dazu gehören besonders Schulen, die nicht staatlich unterstützt werden. Ein ausschlaggebender Nachteil von Künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer könnte der Verlust von sozialen Interaktionen sein und damit auch von sozialen Fähigkeiten. Menschliche Eigenschaften wie Empathie, Vertrauen und Kommunikationsfähigkeiten könnten verloren gehen. In den konventionellen Klassen arbeitet der Lehrer konstant mit den Schülern zusammen, hilft ihnen, gibt ihnen Aufgaben und belehrt diese. Die Schüler, die Antworten ohne Überlegung erhalten, würden somit ihren eigenständigen Denkprozess verlieren. Partner- oder Gruppenarbeiten könnten auch verloren gehen, da KI nun der einzige und beste Arbeitspartner wäre.

Soziale Interaktion ist jedoch ein grundlegender Baustein in der Entwicklung eines Kindes. Gespräche mit Mitschülern oder einem Lehrer fordern emotionale Intelligenz oder auch das Hinterfragen von Antworten. Um dies zu verhindern, kann man Künstliche Intelligenz als eine Art Hilfe in Gruppenarbeiten einsetzen. Ebenfalls sollte sie nicht vollständig den Lehrer ersetzen, da dies der Grundbaustein von sozialer Interaktion in der Klasse ist. Das Einbauen von Künstlicher Intelligenz in den Schulalltag könnte dazu führen, dass Lehrer weniger gefragt sind. Dies kann jedoch sowohl als Vorteil als auch als Nachteil gesehen werden, da wir momentan einen Lehrermangel haben. Dies betrifft jedoch nicht nur den Lehrerberuf, sondern auch viele andere. Da KI immer mehr Aufgaben der Lehrer übernimmt, könnte dies langfristig zu Arbeitsplatzverlusten führen. Adaptive Lernsysteme können zwar das Erstellen und Korrigieren von Aufgaben übernehmen, jedoch können sie niemals vollständig einen Menschen ersetzen. Trotzdem könnte der Aufstieg von KI dazu führen, dass Pädagogen in der Gesellschaft an Wichtigkeit verlieren.

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