„Nicht so schlimm, wie manche denken“
Ardiana Tahirovic (18) ist gläubige Muslimin. Seitdem sie 15 ist, fastet sie während des Ramadans.
Von Ricarda Hanf
Fällt dir das Fasten schwer?
Nein. Ich bin inzwischen daran gewöhnt, aber an manchen Tagen fühle ich mich schlapp und habe mehr Hunger.
Welche Bedeutung hat das Fasten für dich?
Für mich bedeutet das Fasten, die Regeln von Gott zu befolgen und ihm näher zu kommen.
Seit wann fastest du?
Seit meinem 15. Lebensjahr. Jedoch sollte man schon am Anfang der Pubertät damit anfangen.
Unter welchen Umständen sollte man nicht fasten?
Schwangere und stillende Frauen dürfen nicht fasten. Ebenfalls sind alte und kranke Leute davon ausgeschlossen. Frauen, die ihre Menstruation haben, sollten auch nicht fasten, dies aber nach dem Ramadan nachholen.
Zu welchen Uhrzeiten dürft ihr essen und esst ihr anders als sonst?
Vor Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang darf man essen. Wir essen das übliche Essen, wie sonst auch.
Wie ist das für dich, wenn du zuschauen musst, während andere essen?
Es ist nicht so schlimm, wie manche denken. Ich spüre keinen Drang, mit zu essen.
Hast du das Fasten schon mal vor Sonnenuntergang gebrochen und hattest dann ein schlechtes Gewissen?
Nein, bislang nicht. Einmal war ich sehr schlapp, aber ich habe das Fasten trotzdem nicht gebrochen. Im schlimmsten Fall, wenn es wirklich gar nicht ginge, würde ich das Fasten aber brechen. Ein schlechtes Gewissen hätte ich dann nicht, da ich sicher wäre, alles gegeben zu haben.