Techno zur Abwechslung
111 Jahre JGV-Jubiläum von Neidingen, 19. Wilde Hilde in Mackenbach und 50 Jahre JGV-Jubiläum von Breitfeld – drei der vielen JGV-Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen das Nachtleben der Eifel füllen. Sie alle haben eins gemeinsam: eine Techno-Area.
Nebenbei gibt es natürlich auch noch pure Technopartys. Wer auf der Suche nach passenden DJs ist, wird schnell fündig. Es gibt sie für alle erdenklichen Technogenres, sei es melodisch oder härter. Doch war das schon immer so?
Der aus Montenau stammende Andreas Justen, der unter dem Namen „Justmonti“ in der Eifel als Techno-DJ bekannt ist, erklärt: „Mal liefen die Hardcore-Partys sehr gut, dann Drum & Bass und Hardstyle, aber diese Trends haben nicht lange angehalten. Techno hat über 20 Jahre immer gute Partys gehabt.“ Doch woran liegt das?
Unter anderem liegt dies an der steigenden Anzahl an Partys. „Anfang der 2000er waren es eher zwei bis vier pro Jahr.“ In heutiger Zeit ist es jedoch nicht ungewöhnlich, alle drei Wochen die Möglichkeit zu haben, auf eine Technoparty zu gehen.
Auch im Musikbereich gelte das Marktprinzip „Angebot und Nachfrage“, erklärt Andreas Justen. Und die Nachfrage ist äußerst hoch. Nicht nur in der Eifel, sondern auch in Eupen, wo im März erstmals das Techno-Event „Illusion“ stattfand. Heute in drei Wochen folgt bereits die dritte Auflage des sehr beliebten „Next Dimension–Festivals“ im Alten Schlachthof in Eupen, bei dem die Besucher sich neben Techno auch auf Drum&Bass und Riddim bis in die frühen Morgenstunden freuen können.
Simeon Rozein (zu sehen auf dem Foto), auch bekannt als Seimon, steht ebenfalls des Öfteren hinter den DJ-Decks. Er findet sogar, dass Techno in den letzten Jahren deutlich beliebter wurde. Er erkennt in der heutigen Szene auch Elemente aus den 90er Jahren zurück. “Vieles spiegelt sich wider. Techno war früher auch schon im Trend. Das kommt jetzt alles langsam zurück.”
Dank der sozialen Medien kommen mehr Leute mit der Musik in Verbindung, sei es durch Videos, DJ-Sets oder Veranstaltungsankündigungen. Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten. “Viele Leute schwimmen mit dem Trend mit, obwohl sie die Musik gar nicht mögen. Das zerstört die Szene teilweise”, erklärt Simeon Rozein.
Techno hat sich also in Ostbelgien über Wasser gehalten. Damit das weiterhin so bleibt, gibt es beispielsweise seit etlichen Jahren unter anderem die Strange Agency, die junge DJ-Talente fördert und sich neben der Eventorganisation vor allem die DJ-Vermittlung zur Aufgabe gemacht hat. Hoffentlich bleibt die Nachfrage dementsprechend hoch, damit auch in der Eifel Abwechslung zum Rausgehen bestehen bleibt.
Von Aaron Thome – Bild: Next Dimension/Raf Thomas Photography