Veganerin Jacqueline Leffin: „Ich möchte nicht, dass ein Tier für mich getötet wird“
Jaqueline Leffin (53) ernährt sich seit zehn Jahren vegan. Im Interview stellt sie sich den Fragen der Nachwuchs-Journalisten Jana van Weersth und Michelle Güsting.

Wie lange leben Sie schon vegan?
Seit etwa zehn Jahren.
Aus welchem Grund haben Sie sich zu einer veganen Ernährung entschlossen?
Ich konnte das Tierleid der Massentierhaltung irgendwann nicht mehr ertragen. Ich dachte, jetzt muss ich aktiv werden und habe mich dann dazu entschlossen, keine Tiere mehr zu essen. Ich ekel mich nicht vor Fleisch, sondern möchte nur nicht, dass ein Tier für mich getötet wird. Irgendwann fängt man dann an, über die Milchproduktion nachzudenken. Das ist auch der Grund, weshalb ich vegan lebe. Und ich muss sagen, dass ich es mittlerweile auch aus Umweltgründen mache, weil ich weiß, dass Massentierhaltung sehr schlecht für unsere Umwelt ist.
Ist es gesünder, vegan zu leben?
Ich weiß nicht, ob es unbedingt gesünder ist. Ich weiß nur, dass ich mich gesünder fühle, aber ich denke, dass es nicht unbedingt gesünder ist als eine gute, ausgewogene herkömmliche Ernährung. Tatsächlich, fühle ich mich durch meine vegane Ernährung fitter. Vor allem nach warmen Mahlzeiten fühle ich mich nicht mehr so schwer und müde. Es war eine gewisse Umstellung, vor allem beim Kochen. Aber das Kochen ist mittlerweile in Fleisch (lacht) und Blut übergegangen, sodass es gar kein Problem mehr ist.
Bereuen Sie Ihre Entscheidung?
Nein, auf gar keinen Fall.
Sollten alle Menschen vegan leben?
Ich möchte niemanden bekehren, aber ich glaube nicht, dass wir umhin kommen, darüber nachzudenken, was wir essen, wo unser Essen herkommt und welchen Impakt unsere Ernährung auf unsere Umwelt hat.
Wie gesagt: Ich möchte niemanden bekehren. Ich denke eher, dass es andersrum ist: Dass die Fleischesser die Veganer zum Umdenken bringen wollen.
Sehen Sie eine vegane Zukunft für alle Menschen?
Ich sehe eine vegane Zukunft, aber dies ist eher eine Wunschvorstellung. Wir sind vielleicht auf einem guten Weg aber noch lange nicht da, wo wir hinmüssen. Und ich glaube, dass wir unserer Umwelt einen großen Gefallen tun.