Auf den Spuren der St. Vither Burg: Was geschieht mit dem historischen Fund?
Vier Jahre ist es schon her, dass in St. Vith die Überreste einer mittelalterlichen Burg gefunden wurden – eine Sensation für die ganze Region. Was passiert aber nun mit dem außergewöhnlichen Fund?
Nur ein paar kleine Schritte von der St. Vither Kirche entfernt, befindet sich der bisher ausgegrabene Teil der Burgreste, provisorisch verdeckt mit Schutzplanen und Stroh. Durch erste Grabungen ist ein riesiges Loch entstanden. Überall wurde Erde aufgetürmt. Zu sehen ist von den Burgresten nicht viel, denn ein kompliziertes Enteignungsverfahren hat mit dazu geführt, dass sich bislang wenig an der Fundstelle getan hat. Immerhin: Im Dezember hat die Deutschsprachige Gemeinschaft das Burgareal für 1,2 Millionen gekauft.
Der Fund aus dem Jahr 2020 hat selbst erfahrene Heimatforscher überrascht, so wie auch Klaus-Dieter Klauser, Ehrenvorsitzender vom Geschichtsverein Zwischen Venn und Schneifel. So kam heraus: St. Vith war schon im Mittelalter eine bedeutende Herrschaft. Bis Luxemburg reichte ihr Einfluss – auch bis in die heutige deutsche Eifel.
Die Entdeckung der Burgruine hat das Interesse vieler Menschen geweckt, auch das von Historiker Lorenz Paasch. Er ist Mitglied der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der historischen Stätte einsetzt. Er kann gesichert sagen: St. Vith ist die älteste Stadt Ostbelgiens.
Ein Potential, das genutzt werden soll: Die Grabungsstätte soll erforscht werden. Auch soll das Areal pädagogisch und touristisch aufgewertet werden – zumal historische Gebäude in St. Vith rar sind. Die Entdeckung der St. Vither Burgruine hat schon jetzt eines erreicht: dass das Interesse für Geschichte wieder da ist.
Alina Gillessen, Justine Backes und Louisa Michaeli