29. April 2025
KAE Eupen

Ein Tag voller Geschichten

Seit 56 Jahren feiern wir jedes Jahr am 2. April den internationalen Tag des Kinderbuchs. Der 2. April ist der Geburtstag des berühmten dänischen Dichters Hans Christian Andersen – bekannt für Werke wie „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Des Kaisers neue Kleider“ oder auch „Das hässliche Entlein“ – Geschichten, die die Kindheit vieler prägten.

Ins Leben gerufen wurde der Tag von der gemeinnützigen Organisation IBBY, was so viel bedeutet wie International Board on Books for Young People. Zu Deutsch: „Internationales Kuratorium für das Jugendbuch“. Dieses Jahr übernimmt die niederländische IBBY-Sektion die Verantwortung für den diesjährigen Kinderbuchtag, ganz nach dem Motto: „Die Freiheit der Fantasie“. Im Mittelpunkt steht das Potenzial der Kinderbücher. Sie fördern Kreativität und entfalten eine neue Sicht auf die Welt.

In Ostbelgien finden zum Tag des Kinderbuchs keine Veranstaltungen statt, jedoch bietet das Medienzentrum über das ganze Jahr verteilt Veranstaltungen an, beispielsweise Leseklubs wie die „Mäuse-“ und „Bücherbande“. Sowohl das Vorlesen als auch die zum Buch passenden Mitmachaktionen sollen bei den Kindern die Lust am Lesen wecken. Die Teilnahme an beiden Leseklubs ist kostenlos, jedoch sind die Plätze begrenzt und sehr gefragt.

Was ist das Bezaubernde an Kinderbüchern? Kinderbücher existieren bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts und sind für viele nicht aus ihrer Kindheit wegzudenken. Heutzutage erscheinen sie in allen möglichen Farben und Facetten und bieten Kindern eine Menge Neues zum Entdecken. Sie behandeln alle möglichen Themen und können einen guten Weg darstellen, um verschiedenste Informationen einfach und verständlich zu übermitteln. So findet man beispielsweise viele Kinderbücher zum Thema Trauer oder Diskriminierung. Zurzeit sind laut Medienzentrum vor allem Wimmelbücher, Escape-Room-Bücher sowie Comics und interaktive Bücher sehr beliebt.

Besonders bei Jungen kommen auch Sachbücher gut an. Da wir uns dem Osterfest immer mehr nähern, bietet das Medienzentrum zusätzlich zahlreiche neue Bücher zum Thema Ostern an. Caroline (7 Jahre) liest am liebsten Bücher über Feen, Lino (10 Jahre) begeistert sich für die Gruselgeschichte „Das kleine böse Buch“ und Jonathan (11 Jahre) lässt sich von „Gregs Tagebuch“ begeistern. Auffällig bei den momentan angesagten Kinderbüchern ist der sichtlich reduzierte Textanteil. Im Vergleich zu älteren Erscheinungen, beispielsweise „Was ist Was“-Ausgaben aus den 2000er Jahren, enthalten Neuerscheinungen meist weniger Text. Wo früher etwas geschrieben stand, findet man nun ein Bild.

Grund dafür ist unter anderem die sinkende Aufmerksamkeitsspanne der jüngeren Generation. Das lässt sich auf die Digitalisierung zurückführen, der Kinder ausgesetzt sind. Da stellt sich die Frage, ob Kinderbücher in einer immer digitaler werdenden Welt überhaupt noch eine Zukunft haben. Mitarbeiterinnen des Medienzentrums sind jedoch fest überzeugt, dass die Kinderbücher nicht aussterben werden.

Bei einem Besuch im Medienzentrum ist das auch spürbar, denn in der Kinderbuchsektion fehlt es nicht an Kundschaft. Dieser Tag ist der ideale Anlass, um seinen Kindern oder Enkeln eine bezaubernde Geschichte aus einem Kinderbuch vorzulesen und noch einmal in fantasievolle Welten einzutauchen.

Text und Foto: Ylva Zimmermann und Malou Dujardin

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