Der Korn und der Eistee gehen getrennte Wege
Fast jeden Samstag findet in irgendeinem ostbelgischen Dorf eine Disco statt. Sei es JGV-Fest oder Schulball, der Andrang ist fast immer groß. Meiner Meinung nach sind mehr als drei Viertel der Menschen nicht da, um mit dem DJ zu feiern, sondern um sich zu „besaufen“. Eigentlich für einen guten Zweck, denn die Discos werden meist von Vereinen organisiert, um etwas Geld in die Kassen zu spülen.
Letztes Wochenende fand unser Abi-Ball statt, womit wir unsere Abireise finanzieren. Natürlich haben wir uns die Frage gestellt, wie wir am meisten Gewinn machen und welche Getränke am ehesten gekauft werden. Unsere Wahl fiel auf Eistee-Korn. Diesen durften wir aber nicht gemischt ausgeben, sondern den Eistee und den Korn in separaten Bechern. Das verursacht nicht nur unnötigen Müll, sondern ist auch nicht sehr rentabel. Denn meistens schmeckt man den Korn, aufgrund der geringen Menge, fast nicht heraus.
Trotz der geringen Menge darf ich keinen Eistee-Korn trinken, da ich noch keine 18 bin. Deshalb gibt es auf jeder Disco Ü18- und U18-Bändchen, die anhand von Passkontrollen am Eingang verteilt werden. Eine Mitschülerin und ich hatten diese Aufgabe auf unserem Abi-Ball. Glauben Sie mir: ein wirklich undankbarer Job! Während dieser Zeit hätten wir Sinnvolleres machen können und all die Plastikbecher für den Eistee-Korn hätten wir uns auch sparen können.
Ich denke es wird Zeit, die Regeln für ostbelgische Discos zu erneuern.
von Timo Rauw -Illustrationsbild: © Asollo/Panthermedia