29. April 2025
BIB Büllingen

Generation Rauchfrei

Schon seit 2009 ist Rauchen in öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden, wie zum Beispiel Restaurants oder Cafés verboten. Dieses Gesetz wurde Ende letzten Jahres jedoch weiter verschärft. Nun ist auch das Rauchen, darunter fällt ebenfalls der Gebrauch von E-Zigaretten und Vapes, im Außenbereich öffentlicher Plätze untersagt – sprich an Spielplätzen, Zoos, Freizeitparks und Sportplätzen.

Von Michelle Thome, Samuel Rauw und Nicolas Sarlette

Hinzu kommt ein Verbot, im Umkreis von 10 Metern von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen zu rauchen. Insofern die Plätze jedoch separate und klar gekennzeichnete Raucherzonen haben, darf dort weiterhin geraucht werden. Auch ausgenommen von dem Rauchverbot sind Terrassen von Horeca-Betrieben, welche an Sportanlagen angrenzen. Jedoch gilt das Verbot für Terrassen von Zoos und Freizeitparks, da dies in der Regel Orte sind, an denen sich viele Kinder befinden.

Ziel dieser Verschärfungen ist eine rauchfreie Generation bis 2040. Ab 2019 geborene Kinder und Jugendliche sollen in einem rauchfreien Umfeld aufwachsen und selbst nie mit dem Rauchen anfangen. „Deshalb machen wir das Rauchen weniger attraktiv und erschweren den Zugang. Wir wollen das Rauchen so weit wie möglich aus dem Blickfeld der Kinder halten. Kinder sollen immer weniger mit Zigaretten konfrontiert werden“, sagt der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke – also ganz nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Sechs vonzehn Belgier haben in ihrem Leben schon mal geraucht, und etwa ein Viertel der Über-15-jährigen raucht (fast) täglich. Pro Tag sterben in Belgien etwa 40 Leute an den Folgen von Tabakkonsum, und Rauchen ist weltweit die häufigste „vermeidbare“ Todesursache. Dem will die Regierung mit einer Verschärfung der Rauchverbote entgegensteuern. Die neuen Erlasse betreffen auch den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten. Seit dem 1. Januar 2025 ist der Verkauf der bunten Einweg-E-Zigaretten, auch Vapes genannt, in Belgien offiziell verboten. Mit dieser Maßnahme will die Regierung den wachsenden Konsum unter Jugendlichen eindämmen und gesundheitliche Risiken reduzieren. 25% der Befragten unserer Umfrage, die wir in der Oberstufe des BIB durchgeführt haben, rauchen Vapes. In solchen Vapes sind schädliche Chemikalien und Nikotin enthalten, aber die Einweg-E-Zigaretten sind noch nicht lange genug auf dem Markt, um langfristige gesundheitliche Folgen zu erforschen. Vapes sind eine Belastung für Atemwege, Lunge, Herz, Gefäße und Immunsystem aufgrund der 127 schädlichen Stoffen, der in ihnen enthalten ist.

Die Föderalregierung hat das Verbot als Teil ihrer umfassenden Strategie zur Tabakkontrolle beschlossen. Studien zeigen, dass insbesondere junge Menschen verstärkt zu den oft fruchtig schmeckenden Vapes greifen, ohne sich der möglichen gesundheitlichen Folgen bewusst zu sein. Laut unserer Umfrage befürwortet die Mehrheit das Verbot, wobei 55% der Befragten vor der Umfrage nicht über das Verbot Bescheid wussten. Neben gesundheitlichen Aspekten nennt die Regierung auch Umweltgründe für das Verbot.

Gesundheitsexperten begrüßen das Verbot, einige Händler kritisieren es.

Vapes enthalten Batterien und Plastik, die schwer zu recyceln sind und oft in der Natur landen. Sie gelten als Elektroschrott und gehören nicht in den Hausmüll. Händler, die nach der Einführung des Verbots weiterhin Vapes verkaufen, müssen mit Strafen rechnen. Die Regierung will strenge Kontrollen durchführen, um die Einhaltung der neuen Vorschriften sicherzustellen. Auch die Werbung für Vapes wird weiter eingeschränkt, dennoch stellte sich nach unserer Umfrage heraus, dass trotzdem 80% der Raucher ihre Vapes weiterhin in Belgien kaufen.

Während Gesundheitsexperten das Verbot begrüßen, kritisieren einige Händler den Schritt. Viele Kunden nutzen Vapes als Mittel zur Rauchentwöhnung. Ein komplettes Verbot treibt den Schwarzmarkt an, so auch die Bedenken einiger Befragten unserer Umfrage. Jugendschützer hingegen loben die Entscheidung. Ob das Verbot den erhofften Rückgang des Vape-Konsums bewirkt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Klar ist jedoch, dass Belgien damit einen weiteren Schritt in Richtung einer strengeren Regulierung von Nikotinprodukten geht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert