Schullaptops: Top oder Flop?
Spätestens seit der Coronakrise ist die Digitalisierung auch im Unterrichtswesen in aller Munde. Vor drei Jahren erhielten alle Sekundarschüler und Lehrlinge ein kostenloses Laptop für den Unterricht von der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Da viele Schüler tollpatschig oder nicht vorsichtig genug mit den Geräten umgehen, erhielten alle Laptops eine Garantie, Versicherung und Wartung durch die Firma Signpost sowie eine Schutzhülle. „Weil die Hülle sehr klobig ist, trage ich das Laptop in der Schultasche. Durch die Dummheit meiner Mitschüler, die meine Tasche durch die Gegend geworfen haben, zersprang der Bildschirm“, meinte Lara. „Das kann aber auch beim Gedränge im Bus passieren.“ Falls das Gerät gestohlen oder durch andere zerstört wird, kann die Versicherung den Betroffenen unter die Arme greifen. So betragen die Reparaturkosten für die Schüler nur 39 Euro. Herr Hock, IT-Verantwortlicher an der BS, erklärt, dass er ca. ein Gerät pro Woche in die Reparatur schicke. „Das größte Problem ist effektiv die Tatsache, dass die Laptops ohne Schutzhülle in der Schultasche landen.“ Jedoch ist es so, dass die Schüler im 4. Sekundarjahr ein neues Gerät erhalten und ihr altes abgeben müssen.
Da diese Laptops nun schon länger im Gebrauch sind, hört man die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Thema. Von Begeisterung bis hin zu Nervenzusammenbrüchen ist alles dabei. Die jüngeren Jahrgänge sind meist begeistert und zeigen großes Interesse an den Geräten. Im 5. Jahr und im Abiturjahrgang zeigt sich jedoch eine gewisse Distanz. So berichtet Marie, 17, Abiturientien: „Es kommt es immer wieder zu Verzögerungen im System, und der Computer stürzt oft ohne Vorwarnung ab. Die Geräte sind technisch bereits veraltet.“ Allgemein zeigt sich noch eine deutliche Bevorzugung des herkömmlichen Unterrichts auf Papier, obwohl die Laptops immer mehr im Schulalltag verwendet werden, insbesondre in der Oberstufe.
Was ebenfalls in der Oberstufe häufiger vorkommt, ist die Verwendung privater Laptops, was eigentlich nicht erlaubt sind. Diese Geräte erhalten dann jedoch nicht das Passwort zum Schul-Internet.
Wenn Probleme bei den Rechnern auftreten, dürfen sich die Schüler immer an die jeweilige IT-Abteilung der Schulen wenden, bei Beschädigungen natürlich auch. Belastend ist die Tatsache, dass die Schüler das Laptop am Ende ihrer Schulkarriere abgeben müssen. Dieses muss in einem guten Zustand sein, da sonst ein Strafbetrag für das Gerät fällig wird. Auch wenn ein Teil des Zubehörs fehlt, muss man dieses ersetzen.
Ein Beispiel für Verbesserungen, die bereits umgesetzt wurden, ist der Glasfaseranschluss der Schule, da die Stabilität und Geschwindigkeit der Leitung oft Punkte sind, die sowohl die Lehrer als auch die Schüler in Rage versetzen. Wie ein Schüler aus dem 5. Jahr anmerkte, funktioniere das Internet im Unterricht oftmals nicht gut.
Das Laptop ist aber auch ein Kommunikationsmittel zwischen Lehrern und Schülern, da jeder Schüler mit dem Laptop ein Microsoft-Konto erhält und über die App „Teams“ kommunizieren kann. Dies ist häufig auch der einzige Grund für die Schüler, das Laptop zu verwenden. In erster Linie ist die Einführung der Schüler-PCs ein gut gemeinter Versuch zur Verbesserung des Schullebens. Im Allgemeinen sieht man trotz der Probleme Zufriedenheit bei den Schülern.
Jedoch stellt sich die Frage, wo man noch Dinge verändern oder verbessern kann, damit unser Schulsystem auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, sich verändern und an die kommenden Generationen in Bezug auf die Digitalisierung anpassen kann.

Lara Spoden – Foto: Nele Hilger