Die dunkle Welt der Genies
Das sechste Jahr des Königlichen Athenäums St.Vith besuchte letzte Woche das Theater Cube521 in Luxemburg. Dort wurde das Stück „Die Physiker” von Friedrich Dürrenmatt aufgeführt. Hier ein Erfahrungsbericht.
„Die Physiker“ ist eine Dramödie, eine Komödie und ein Drama, aus dem Jahre 1961 und wurde vom Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt geschrieben. Er schildert in diesem Werk eine packende Geschichte, die von einem Tag im Sanatorium des Frl. Dr. von Zahnd handelt. Sie erzählt von drei Physikern, die sich in einer Heilanstalt befinden: Einer hält sich für Einstein, ein weiterer für Newton und dem dritten erscheint der König Salomo. Die Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahres hatten das Drama bereits zuvor im Deutschunterricht gelesen. Sie waren allgemein sehr zufrieden mit der Darstellung der Geschichte. Auffallend war, dass hauptsächlich Szenen und Textpassagen aus dem Buch übernommen wurden. Dies schien zwar einerseits etwas langweilig, weil sie oft schon wussten, was kommen würde, andererseits aber auch beeindruckend, da der Text tadellos auswendig gelernt wurde. Abweichungen gab es kaum, allerdings fielen diese auf, wenn es dann doch mal eine gab. So wurde zum Beispiel eine Szene, in der die drei Kinder von Möbius auftauchen sollten, ohne Kinder gespielt und verlor so etwas von ihrer Dramatik.
Außerdem gab es im Theaterstück nur einen Pfleger im Gegensatz zum Buch, in dem es drei waren. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Alter der Schauspieler. Möbius hat in der Geschichte jugendliche Söhne, allerdings wirkte der Schauspieler dafür zu alt, genauso wie für seine Liebe zu einer jungen Pflegerin. Das Bühnenbild war kreativ und passte zum Sanatorium. Als sich die Kulisse aber am Ende laut Buch in ein Gefängnis verwandeln sollte, war dies nicht so klar ersichtlich für die Zuschauer, da es auf der Bühne nur angedeutet wurde. Im Großen und Ganzen war das Stück sehr gut ausgeführt, und es war amüsant anzusehen. Da die Schülerinnen und Schüler die Geschichte bereits kannten, wirkten manche Szenen etwas langweilig, aber das wurde durch gutes Schauspiel wettgemacht.